Im Zentrum von Hegge entsteht eine neue Kindertagesstätte mit Platz für vier Krippen- und sechs Kindergartengruppen. Ein Mehrzweckraum im Erdgeschoss dient primär als Bewegungsraum, kann aber zukünftig auch für öffentliche Veranstaltungen genutzt werden. Das Gebäude bildet zusammen mit dem geplanten Dorfplatz und dem Mehrzwecksaal die neue Dorfmitte von Hegge.

Städtebau

Der eigenständige Baukörper positioniert sich markant am nordwestlichen Rand des Grundstücks und fasst gemeinsam mit dem „Hartinger Haus“ und der katholischen Kirche den dazwischenliegenden Dorfplatz. Im Bereich des Haupteingangs weitet sich die Gehwegfläche und bildet einen großzügigen Vorplatz. Durch die leichte Drehung des Gebäudes vermittelt die Kindertagesstätte zwischen dem „Hartinger Haus“ und der neuen Wohnbebauung.

Im südlichen Bereich entsteht eine neue Wohnbebauung. Die drei geplanten Punkthäuser umfassen insgesamt 37 Wohneinheiten und sind so weit von der Straße zurückgesetzt, dass ein angemessener Abstand zur bestehenden Einfamilienhausstruktur gewahrt bleibt. Vor dem mittleren Baukörper entsteht ein gemeinschaftlicher Platz, der zusammen mit dem Marienplatz und dem neuen Dorfplatz das Wettbewerbsgebiet gliedert.

Architektonisches Konzept

Das Konzept sieht einen rechteckigen Baukörper mit Split-Level-Struktur vor, bei dem gegeneinander versetzte Gebäudeteile Höhenstaffelungen und Fassadenrücksprünge erzeugen. Diese Gliederung reduziert die Massivität und integriert das Gebäude harmonisch in die kleinteilige Umgebung.

Ein überdachter, zurückgesetzter Eingang führt in ein offenes Foyer mit direktem Zugang zum zentralen Atrium und der Kinderbücherei als Herzstück. Das Erdgeschoss beherbergt einen flexibel nutzbaren Mehrzweckraum, der sich zum Dorfplatz hin vollständig öffnen lässt.

Die innere Erschließung erfolgt über einläufige Treppen, die als Spiel- und Sitzbereiche genutzt werden. Der Kindergartenbereich ist split-levelartig gegliedert und verfügt über sechs Gruppenräume mit Neben- und Essbereichen, die sich zum Garten und zur Straße orientieren. Die Kinderkrippe ist ebenerdig dem Garten zugeordnet und barrierefrei zugänglich.

Eine großzügige Dachterrasse mit Pergola und Sonnensegeln bietet zusätzliche Spielfläche. Die Personalräume befinden sich im Tiefparterre mit südlicher Terrasse. Durch das offene Atrium, kurze Wege und vielfältige Blickbeziehungen entsteht ein helles, orientierungsfreundliches Raumgefüge mit hoher Aufenthaltsqualität.

Materialität

Die Fassade des Neubaus ist als feingliedrige Holzfassade geplant. Die vertikale Gliederung betont den Sockel- bzw. Erdgeschossbereich und lässt das Gebäude in den oberen Geschossen leichter und weniger massiv wirken. Im Innenraum dominieren warme, harmonisch abgestimmte und nachhaltige Materialien wie Holz, Linoleum und textile Beläge. Die neue Kindertagesstätte soll eine Wohlfühlatmosphäre für Kinder und Personal ausstrahlen.

Nachhaltigkeit

Das Projekt ist als Effizienzhaus 55 konzipiert. Erreicht wird diese Anforderung durch eine gut gedämmte Gebäudehülle. Hochwärmegedämmte Bauteile sowie Fenster mit Dreifachverglasung minimieren die Transmissionswärmeverluste. Besondere Aufmerksamkeit wird auf eine wärmebrückenarme und luftdichte Ausführung der Gebäudehülle gelegt.