Erweiterung der Fachhochschule Kempten, Neubauten für die Ausbildungsrichtungen Technik und Sozialwesen, Einstufiger, begrenzt offener Realisierungswettbewerb - engere Wahl

    Auftraggeber:

    Freistaat Bayern

    Wettbewerb:

    Einstufiger, begrenzt offener Realisierungswettbewerb

    - engere Wahl

    Projektzeiten:

    Planung: 2007

    Projektbeteiligte:

    in Arbeitsgemeinschaft mit Maucher und Höß Architekten, Kempten

     

    Tragwerksplanung:

    Dr. Schütz Ingenieure, Kempten

     

    HLS-Planung:

    Güttinger Ingenieure, Kempten

     

    Freianlagenplanung:

    Realgrün Landschaftsarchitekten, München

    Städtebau und Freiraum

    Ziel der Planung ist die konsequente behutsame Weiterentwicklung des bestehenden, durch Topografie und weitläufige Frei- und Grünflächen geprägten Campus-Charakters der FH Kempten. Das langgestreckte, neue Hörsaalgebäude schirmt die rückwärtigen Freibereiche vom Straßenlärm der Bahnhofstasse ab. Eine straßenbegleitende Baumpflanzung setzt diesen Bereich in Bezug zum Gesamtareal und dient der übergeordneten städtebaulichen Einbindung an dieser wichtigen Einfallstrasse.
    Im Innenbereich wird sowohl in städtebaulicher, als auch in freiraumplanerischer Sicht unter Wahrung des bestehenden Materialkanons der Campus weiterentwickelt.
    Das städtebauliche Leitbild ist dabei die Fortsetzung der Abfolge von unterschiedlich ausgeprägten Räumen und Plätzen: Vom nördlichen Zugang beim Auditorium über das zentrale Forum als Ort für kulturelle und hochschulinterne Veranstaltungen, hin zum neuen Platanenhain mit Aufenthalthaltqualität für Kommunikation und Erholung.
    Der bestehende, mit Granitstein gepflasterte bisherige Campushauptplatz ist geprägt durch ein zentral angeordnetes Kunstwerk und eine großgewachsene freie Dreiergruppe von Platanen. Um ein einheitliches Erscheinungsbild zu erreichen, werden diese Elemente bei der Neuplanung wieder aufgegriffen. Der weiterentwickelte Campusbereich erhält durch die flächige, rasterförmige Verwendung des Leitbaumes Platane eine subtile eigene Identität. Sitzelemente befördern die Aufenthaltsqualität unter dem Baumdach. In den durchgängigen Granitbelag werden intarsiengleich Rasen- und wassergebundene Belagsflächen zur Gliederung des Raumes eingelegt. Freigruppierte, licht wachsende Schnurbäume stellen einen interessanten Kontrapunkt zum dicht wachsenden Platanenraster her und erzeugen ein spannendes Bild von offenen und geschlossenen Raumsituationen.
    Der fließende, offene Übergang des Platzes in den überbauten Foyerbereich bietet im Kontext mit den angelagerten Hörsälen auch bei schlechten Wetterverhältnissen zusätzliche Aufenthaltsmöglichkeiten im Außenbereich.
    Eine aus Treppen, Rampen und geneigten, mit Sophoren (Schnurbäumen) bepflanzten Rasenflächen gebildete Übergangszone begrenzt den Platzbereich zum bestehenden Parkplatz.  

      

    Funktion und Raumprogramm

    Vorlesungssäle mit der größten Nutzerfrequenz werden fächerübergreifend, kommunikationsfördernd im Erdgeschoss gebündelt.
    In den offenen Bereichen der Obergeschosse entlang der Kaskadentreppe und den Aufzügen sind fakultätsübergreifende Seminarräume angeordnet. Fachlich zusammenhängende Labor- und Übungsräume und die dazugehörigen Dienstzimmer sind zu separat zugänglichen, abschließbaren Funktionseinheiten zusammengefasst.

     

    Gestaltung und Materialien

    Die Fassadengestaltung mit eingefärbten Weissbeton-Tafeln verleiht dem Baukörper eine eigenständige Prägnanz. Durch seine Farbigkeit in verschieden hellen Weissabstufungen korrespondiert er mit den bestehenden Gebäuden auf dem Campus.
    Je nach Raumtiefe und Funktion der dahinterliegenden Nutzungseinheiten variiert auch die Höhe der durchgängigen Fensterbänder.

     

    Erschließung und Parkierung

    Das neue Wegesystem mit seiner differenzierten Platzfolge öffnet das bisher abgeschirmte Campusgelände für die breite Öffentlichkeit und vernetzt  es mit dem umliegenden Bahnhofsquartier. Von den erforderlichen Stellplätzen werden 174 in der neuen Tiefgarage, die über eine neue Zufahrt an der Bahnhofstrasse angedient wird, errichtet. Weitere 26 Stellplätze entstehen oberirdisch im Anschluss an den bestehenden Südparkplatz. Aus wirtschaftlichen Gründen werden die südlichen Parkplatzflächen weitestgehend belassen und nur geringfügig an die neue Situation angepasst. Die Anlieferung für das neue Gebäude erfolgt über die Tiefgarage im Bereich der Aufzüge.

    Bild zum Projekt Wettbewerb Fachhochschule Kempten
    Bild zum Projekt Wettbewerb Fachhochschule Kempten
    Bild zum Projekt Wettbewerb Fachhochschule Kempten
    Bild zum Projekt Wettbewerb Fachhochschule Kempten
    Bild zum Projekt Wettbewerb Fachhochschule Kempten
    Bild zum Projekt Wettbewerb Fachhochschule Kempten
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